Was tun Sie, wenn Sie akut jemanden zum Reden brauchen? Wenn Sie ihr Anliegen ungern mit Ihrem privaten Umfeld teilen möchten? Oder sich sogar in einer psychischen Krise befinden und nicht wissen, welche Schritte Sie gehen sollen um dort wieder rauszukommen? Genau in diesen Fällen ist es hilfreich die die deutsche Telefonseelsorge zu kennen.
Bei der Telefonseelsorge handelt es sich um eine 24 Stunden erreichbare kostenfreie Hotline für jeden, der seine Sorgen teilen möchte und sich in einer schwierigen Lebenssituation befindet. Unabhängig von Alter, Geschlecht oder der Religion unterstützen die Mitarbeiter bei folgenden Themen:
Dabei geht es nicht um eine professionelle psychotherapeutische Beratung, sondern vielmehr darum den Betroffenen ein offenes Ohr zu schenken und gegebenenfalls an weitere Hilfsstellen zu vermitteln. Grundsätze sind, dass sich Zeit genommen, aufmerksam zugehört, Wertschätzung vermittelt und nicht verurteilt wird.
Die Telefonseelsorge feiert inzwischen ihren 67. Geburtstag und wurde ursprünglich für eine schnelle Hilfe für Menschen mit suizidalen Gedanken und Absichten gegründet. Träger sind die katholische und evangelische Kirche. Inzwischen arbeiten knapp 300 Festangestellte und 7700 Ehrenamtlich Mitarbeiter mit den unterschiedlichsten Lebens- und Berufskompetenzen in mehr als 100 Zweigstellen in ganz Deutschland. Jeder Mitarbeiter durchläuft eine Ausbildung, die mindestens 120 Stunden umfasst und wird durch regelmäßige Supervision begleitet.
Wie bereits erwähnt ist die Telefonseelsorge in erster Linie eine Hotline, die unter folgenden Nummern erreicht werden kann:
Es gibt ebenfalls Angebote für Menschen, die ihre Sorgen ungerne am Telefon teilen möchten.
Hierfür steht die Beratung folgendermaßen zur Verfügung:
Darüber hinaus stellt die Telefonseelsorge Informationen zu internationalen Hilfestellen bereit:
https://www.telefonseelsorge.de/international-helplines/
Rein technisch gesehen kann im heutigen Zeitalter jeder Anruf nachverfolgt werden. Allerdings nimmt die Telefonseelsorge den Schutz der Anonymität sehr ernst und stellt den Datenschutz sicher, indem den Mitarbeitern keine Rufnummernangezeigt und auch keine Gespräche aufgezeichnet werden. Zudem entscheidet jeder Anrufer selbst, welche Informationen er preisgibt und erhält die Garantie, dass besprochene Inhalte vertraulich bleiben.
Die Mitarbeiter gehen offen mit diesem Thema um und sprechen es direkt an, wenn der Anrufer andeutet selbst- oder fremdgefährdende Absichten zu haben. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass sich die hilfesuchende Person ernstgenommen fühlt und die Möglichkeit erhält über Alternativen nachzudenken sowie nach dem Gespräch professionelle Anlaufstellen aufzusuchen.
Ganz wichtig ist nochmal zu betonen, dass niemand Sorgen haben muss, dass Mitarbeiter die Polizei oder Feuerwehr gegen den Willen des Anrufers kontaktieren. Sie folgen lediglich den Anweisungen, die ihnen der Anrufer konkret gibt. Diese Grenze ist gerade für ehrenamtliche Mitarbeiter ganz wichtig: Sie machen sich keiner Strafverfolgung bezüglich unterlassener Hilfestellung schuldig.
Die aktuelle Statistik der Telefonseelsorge berichtet im Jahr 2021 1.247.522 Anrufe, 43.635 E-Mailkontakte und 32.023 Chatanfragen. 47.422 Hilfesuchende stellten sich vor Ort vor. Am häufigsten wurde sich bei folgenden Themenbereichen Unterstützung gesucht:
Die Telefonseelsorge stellt damit eine Anlaufstelle für jede Person mit jeder Art von Problem dar. Zögern Sie nicht sich bei Bedarf zu melden! Es gibt keine Problematik die zu klein ist und keine Gefühlslage die zu unbedeutend ist, um sich auf diese Art, ganz unverbindlich, Hilfe zu suchen.
Kategorien: Angststörungen Burnout Depressionen