In jeder Beziehung zwischen zwei Menschen gibt es Höhen und Tiefen. Der Begriff toxische Beziehung umfasst jedoch mehr als das – in solchen Beziehungen geht es um ungesunde Verhaltensweisen wie Eifersucht, Manipulation oder Misshandlung. Oft merken Betroffene zu Beginn gar nicht, dass sie sich in einer solchen Beziehung befinden und haben anschließend Schwierigkeiten sich aus ihr zu lösen.
Das Wort toxisch kommt aus dem Griechischen und bedeutet giftig oder schädlich. Der Begriff toxische Beziehung wurde in den 1980er Jahren populär, als die Psychologin Dr. Lillian Glass ihn in ihrem Buch „Toxic People: 10 Ways of Dealing with People Who Make Your Life Miserable“ verwendete. In diesem Buch beschrieb sie verschiedene Arten von giftigen Menschen, einschließlich solcher in romantischen Beziehungen. Seitdem hat sich der Begriff toxisch in Hinblick auf Beziehungen, die durch Machtungleichgewichte, Manipulation, emotionale oder physische Misshandlung, Eifersucht, Besitzergreifung oder andere ungesunde Verhaltensmuster gekennzeichnet sind, stark verbreitet. Es ist jedoch Vorsicht geboten – im Alltag wird inzwischen sehr schnell von einer toxischen Beziehung gesprochen, wenn es zu Unstimmigkeiten kommt. Was diese wirklich kennzeichnet wird im Folgenden näher erläutert.
Toxisches Verhalten kann in verschiedenen Bereichen des Lebens auftreten, einschließlich Freundschaften, romantischer, familiärer und beruflicher Beziehungen. Die häufigsten Warnsignale für eine solche toxische Beziehung sind folgende:
Es gibt keine einheitliche Norm wie toxische Beziehungen verlaufen, jede Beziehung ist einzigartig und von den Persönlichkeiten und Umständen der beteiligten Personen beeinflusst. Jedoch kann in vielen toxischen Beziehungen eine ähnliche Verlaufsform festgestellt werden:
Es ist nochmal wichtig zu erwähnen, dass nicht alle toxischen Beziehungen diese Phasen durchlaufen. Einige solcher Beziehungen können schnell eskalieren, während andere langsam eine schädliche Dynamik entwickeln. Darüber hinaus kann auch nicht nur ein Partner toxisches Verhalten zeigen, es ist zwar wesentlich seltener, jedoch trotzdem möglich, dass beide Partner toxisch handeln und sich damit gegenseitig in ihrem Verhalten verstärken.
Toxische Beziehungen können schwerwiegende Auswirkungen auf die psychische und physische Gesundheit haben, vor allem wenn sie über einen längeren Zeitraum hinweg bestehen. Ein dauerhaft hohes Stresslevel kann somit unter anderem zu Schlafstörungen, Kopfschmerzen und Magen-Darm-Problemen führen. Auch das Selbstwertgefühl der Betroffenen leidet. In schlimmen Fällen kommt es sogar zu Angstzuständen, Panikattacken und Depressionen.
Das Verlassen einer toxischen Beziehung kann sehr schwierig sein, da die betroffene Person oft emotional und/oder wirtschaftlich abhängig von ihrem Partner ist und möglicherweise Angst vor den Konsequenzen hat. Es gibt jedoch immer Schritte, die ergriffen werden können, um sich aus einer toxischen Beziehung zu befreien. Hier sind einige Empfehlungen:
Der Prozess des Ausstiegs aus einer toxischen Beziehung kann viel Zeit und Anstrengung erfordern. Es ist wichtig, dass klare Grenzen gezogen werden und gegebenenfalls sogar komplett der Kontakt abgebrochen wird. Solche Schritte gelingen auch immer leichter, umso früher toxische Verhaltensweisen erkannt werden.
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